Von Kapstadt nach Maputo und zurück

 

Textfeld: Ein Reisebericht über Erlebnisse und Eindrücke vom Trip zwischen Westküste
(Atlantik) und Ostküste (Indischen Ozean) im Süden Afrikas

 

Textfeld: à Kapstadt / Stellenbosch à Gardenroute à East London à Durban à Swasiland à Südmocambique à Maputo àzum Strand des Indiks à Krügernationalpark à Pretoria à Johannesburg à Rustenbunr à Sun City à Lesotho à Port Elisabeth à Gardenroute à Cap Agulhas à Cap der guten Hoffnung à Kapstadt

 

Reisezeit:                       1. Januar 2001 bis 1. Februar 2001

Reisegruppe:                 Bianca Kellner (Dresden)                   

                                  René Koch (Dresden)

                                          Hagen Finster (Tetta / b. Görlitz)     

                                  Sven Koch (Melaune / b. Görlitz)

Reisevorbereitung:     Impfungen gg. Gelbfieber und Hepatitis

                                  (Tropeninstitut Dresden)

                                          Malaria-Prophylaxe vor Ort

Pkw:                                 Mercedes G-Modell (lange Version Bj. 1982)

angeg. Preise:               jeweils für alle 4 Personen 

                                  1 DM =  8 000 Mc = 4 Rand;

 

Unsere Reisevorbereitungen begannen etwa ½ Jahr vor Abflug. Sämtliche nützliche Informationen vom Reiseland einholen, ein grobes Abstecken der Route, eine umfassende Ausrüstung und die medizinische Vorsorge sind fast wichtiger als die Durchführung der Reise selbst. Denn je intensiver und detaillierter die Vorbereitungen vonstatten laufen, um so beruhigter kann man seinem Urlaub entgegen schauen. Und Urlaub soll ja angeblich auch Entspannung bieten. Zur Aufgabe stand diesmal auch die Umrüstung des Autos vom „Zwei- zum Viersitzer“. Denn im G-Modell, was uns in Kapstadt erwartete fehlte die komplette Rückbank. Also packten wir die in Dresden stationierte Lehne + Sitzbank mit in unser Reisegepäck. Zudem kam noch ein neuer Reifen, der in Afrika schwer aufzutreiben ist. Somit reduzierten sich die persönlichen Siebensachen auf stolze 7kg pro Person. Einen Werkzeugkoffer (14kg) schnürten wir an meinem Rollstuhl fest, der zum Glück nicht mit auf die Waage musste. Nun war es eigentlich nur noch eine Frage der Überwachung des Flugpersonals, dass unsere sonderbare Fracht in Kapstadt ankam.

Am Neujahrstag war der Tag des Abflugs ab Frankfurt/M gekommen. Nach 16 Stunden Flug mit Pausen in Windhuk und Walfishbay erwartete uns die Studentin Marion am Flughafen. Sie wohnte seit November 2000 in Stellenbosch mit ihrem Freund André, welcher tagsüber in einem der riesigen Weingüter arbeitete. In der Werkstatt des Gutes bauten wir nun auch unseren Wagen um. Die Eingewöhnungsphase fiel mit Hilfe der beiden „Einheimischen“  nicht sonderlich schwer. Ihre Ratschläge und ihre Ortskenntnisse ersparten uns eine Menge Zeit. Innen war unser Geländewagen umgerüstet. Für zwei weitere Schlafgelegenheiten sorgte unser neues südafrikanisches Dachzelt. (1400 Rand = 250 DM)

Am 5. Januar verabschiedeten wir uns in aller Frühe von unseren Gastgebern Richtung Mocambique. Unsere nächsten Tagesziele waren so viel Kilometer, wie möglich abzuspulen. In Mocambique stand die Regenzeit bevor und der wollten wir uns um keinen Preis ausliefern. Außerdem war das Visum vom 7. für 4 Wochen ausgestellt. Also hieß es so manchmal auf die Zähne beißen und durchhalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gardenroute entlang bis Port Elisabeth ist touristisch sehr gut erschlossen. So kamen wir voran, besser als geplant. Doch dann führt die N 2 (Bundesstraße teils als Autobahn ausgebaut) von der Küste ins Landesinnere Richtung Grahamstown mächtig durch die Berge. Froh gestimmt ist man dann erst wieder, wenn man die Küste vor East London erreicht, denn Eintönigkeit ist hier steter Wegbegleiter. Nach Durban folgten wir der Autobahn nördlich. Man muss durch das verarmte Zulu Natal, was nicht ganz ungefährlich ist. Die Not der Menschen bot aber für uns beispielsweise auch 12 frische  Ananas für umgerechnet 3 DM. Die erste längere Erholung genossen wir im Hlane Nationalpark von Swaziland. Freundlich empfingen uns hier die Ranger. Ein großzügiger Sanitärtrakt und Sauberkeit auf dem Campgelände ist oberstes Gebot. (Üb mit Pkw 220 Rd) Bezahlt wird in Südafrikanischen Rand oder Emalangeni, der Swaziwährung. Vom Elend der Bevölkerung ist hier nichts zu spüren. In Simunye, dem Grenzort zu Mocambique gab es „alles was das Herz begehrt“. Für 12 Rd p.P. durften wir nach ca. 1 ½ h Formalitäten einreisen. Bis Maputo führte eine gute Teerstraße. Etwa 20km genossen wir das noch. Doch dann wir nahmen Kurs Belá Vista und zum „Maputo Elephant Park“. Nur wenige Meter von der Straße wechselte die Piste ... Asphalt mit Schlaglöchern folgten Schlaglöcher mit Asphalt und schließlich die „Wellblech“. Unsere Rast am Fluss Tembe bescherte uns unverhofft das nächste Nachtlager. Die Leute vom „Bush Inn“ hatten Illusionen, hier ein kleines Restaurant mit Übernachtungsmöglichkeiten zu errichten. Die wichtigste Vorraussetzung ihre Gastfreundlichkeit war schon mal vorhanden. Und so genehmigten wir uns tags darauf einen ausgedehnten Aufenthalt mit Programm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 10 Tag brachen wir zum Reservat auf. Die schlechte Beschilderung bescherte uns eine Freifahrt - besser ausgedrückt - eine Irrfahrt durch Dschungel a la Mocambique. Blutrünstige Moskitos erwarteten uns bereits. (letzter Eintrag im Gästebuch 23. Dez)

Titos, ein Ranger aus dem Camp des „Maputo Elephant Park“ sollte mit uns die größte Gruppe Elefanten suchen. Elefanten ließen sich auf der 30 Kilometerbuschfahrt nicht blicken. Dafür entschädigte uns noch am selben Tag (20km Luftlinie = 83km Urwald = 6h) der Anblick des Indischen Ozeans mit seinem unendlichen weißen Sandstrand. Die Nudeln gekocht mit Meerwasser hatte jemand versalzen. Wassermangel und 40 °C vertrieben uns Richtung Maputo. Etwa 20 km vor der Hauptstadt verschlugen wir uns abseits in ein kleines Fischerdorf. Neugier, Angst, Begeisterung, Misstrauen, Gastfreundschaft ... die Gefühle der Einheimischen, aber auch unsere waren gemischt. Im Moloch Maputo nahmen wir zwei Tage Auszeit im hervorragend organisierten und gelegenen Backpacker „Fatima“. Dann ging es weiter in den Norden. Im einstigen Urlauberparadies Praia do Bilene sind (25. Breitengrad) nur Erinnerungen und die Hoffnung auf bessere Zeiten geblieben. Bei etwa 38 °C Wassertemperatur in der Lagune gab es für jeden einen kostenlosen Sonnenbrand innerhalb 2 Stunden. Trotzdem War es wie im Schlaraffenland. Händler brachten sämtliche Waren bis ans Zelt und zu einem Preis... (15 Bananen: 6TMc, 3 Ananas: 6TMc, 1kg Fisch + Tomaten + Zwiebeln: 70 TMc, Üb: 320TMc)

Die Rückreise führte uns direkt in den Krüger-Park. Westwärts fuhren wir am Sabie entlang bis zu seiner Quelle und dann in einem Ruck bis Rustenburg. Dort erwarteten uns Yvonne und Heiko, Bekannte (aus Kittlitz b. Löbau), die derzeit in einer Straßenbaufirma mitarbeiteten. Das 30 km entfernte Sun City, RSA's Las Vegas muss man nicht gesehen haben (160Rd)!

Am 20. Tag verlassen wir Rustenburg. Die 570 km bis Lesotho sollten an einem Stück bewältigt werden. In den Drakensbergen geht alles etwas langsamer, doch schafften wir immer das jeweilige Tagesziel. Die Ruhe, die beeindruckende Landschaft, die Sicht bleibt allen in bester Erinnerung. Man kann sich einfach nicht satt sehen. Die Abfahrt  (der Sanipass, ein Muss für jeden 6Rd) verlangte höchste Konzentration und fahrerisches Geschick. In SA eingetroffen, fuhren wir ohne Pause bis ans Meer durch. Der Gardenroute folgten wir bis zum Ausgangspunkt Kapstadt. Einziger Abstecher war die Fahrt zum Cap Agulhas, dem südlichsten Zipfel Afrikas. Bis zum Abflug zeigten uns André und Marion ihre Stadt ... Tafelberg, Cap Hope, Waterfront ....

Ein abwechslungsreicher Urlaub ging nach 17 h Flug am 1 Februar in FF/M zu Ende.